Wer ein Problem definiert, hat es halb gelöst

Eine gründliche Analyse der Ursache, mit Hilfe einer Ursache-Wirkung-Analyse, zu einem bestehende Problem ist bereits der halbe Weg zur Lösung. Gerade im IT-Business erlebt man es sehr häufig, dass bereits beim ersten Kundenkontakt Lösungen präsentiert werden und die Features der Produkte, die zur Lösung angeblich beitragen sollen, einem nur so um die Ohren fliegen. Ein wichtiger Schritt zur achtsamen Problemlösung ist es sich zunächst von seiner Voreingenommenheit, man hätte bereits die Lösung, sich zu trennen und sich mit Neugierde und Empathie dem Problem zuwenden.
Der Fokus auf eine verständnisvolle und zugewandte Ergründung der eigentlichen Ursachen(-Wirkung) bleibt meistens jedoch auf halber Strecke liegen. Mit fatalen Konsequenzen für den weiteren Verlauf des Projektes. Ein fehlendes Verständnis dafür, welche Ursachen dem Problem, welches gelöst werden soll, zugrunde liegen wird sich auf den kompletten Verlauf des Projektes negativ auswirken oder zumindest innerhalb des Projektes mit größeren Changes in Verbindung stehen.

Bestehende Lösungen hinterfragen
Es ist auch durchaus möglich, dass der Kunde bereits mit einem ersten Lösungszenario aufwartet. Auch hier ist es notwendig und zielführend gemeinsam mit dem Kunden eine Problemanalyse durchzuführen.
Beispiele dafür:

  1. Der Kunde wünscht sich die Einführung von MS Teams, damit im Unternehmen die Produktivität und Zusammenarbeit gefördert wird
  2. Das Security Level der Organisation soll erhöht werden, deshalb soll eine neue Firewall angeschafft werden
  3. Der interne Prozess bei einem IT-Dienstleister zur Erstellung der Angebote dauert zu lange, deshalb sollen OLAs (Operational-Level-Agreements) erstellt werden

Auf den ersten Blick sicherlich sinnvolle Lösungen, die durchaus berechtigt sind. Geht man dem Problem nun einmal systematisch und gezielt auf den Grund, dann kann man auch zu einem anderen Ergebnis kommen.

  1. Effizienz und Zusammenarbeit:
    Bei einem durchgeführten Workshop stellt sich heraus, dass zunächst eine durchdachte Datenstruktur als Fundament für effiziente Arbeitsabläufe herbeigeführt werden muss. Vorher wird der Einsatz von MS Teams für diesen Zweck verpuffen.
  2. Zero Trust Ansatz statt lediglich punktuell an der Firewall zu schrauben
  3. Prozesseffizienz wird durch den Einsatz von OLAs zunächst nicht verbessert.

Doch wie geht man nun am besten vor um das eigentliche Problem wirklich zu verstehen und passgenaue Lösungen zu erarbeiten.

Tipps zur Umsetzung

  1. 5-Warum Fragen
  2. Fishbone-Diagramm
  3. Das Prinzip der kollegialen Beratung